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18.05.18

Hätte, hätte…..Fahrradkette! E1 Winterberg aus Till´s Sicht

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Die Abiturprüfungen sind abgelegt & die Race-Saison steht in den Startlöchern!

 

Dieses Jahr beginnt die Saison mit dem ersten Lauf der Enduro One Serie nicht irgendwo und irgendwann… sondern das erste Mal in Winterberg während dem Dirtmasters Festival!

Ich war so gespannt auf das Wochenende, sowie auf das Rennen, wie schon lange nicht mehr. Endlich wieder gegen die Uhr! Zuerst einmal fuhren wir nach Medebach in unsere Ferienwohnung. Dort ausgepackt und umgezogen ging es gleich weiter nach Winterberg.Ich kann euch sagen,16km können sich ganz schön ziehen…

In Winterberg angekommen luden wir die Räder aus und machten uns ein erstes Bild vor Ort, um 18 Uhr holten wir unsere Startnummern. Jetzt noch einkaufen… auch die Pasta-Party-Saison stand vor der Türe, aus diesem Grund kauften Nudeln, Nudeln & noch mehr Nudeln, auch Tomatensoße und Pesto durfte nicht fehlen.

Nach der Stärkung wurde an den Bikes noch geschraubt und getüftelt.

Die Frage aller Fragen „mit Rucksack oder Ohne“ galt es noch zu beantworten. Für mich war die Taktik klar: Alles an den Mann was geht, und der Rest kommt ans Bike!

Riegel und Tool in die Hosentasche, Ersatzschlauch und Reifenheber ans Bike – perfekt!

Dort angekommen gingen wir noch einmal alle wichtigen Informationen durch:

1. Alles dabei?

2. Welche Stages dürfen gefahren werden?

3. Wie kommen wir wohin?

4. Von wann bis wann läuft die Trainingszeit?

Nachdem alle Unklarheiten beseitigt waren ging es los. Als Erstes fuhren wir zur 1. Stage oder vielleicht besser bekannt als Singletrail im Bikepark Winterberg.

Dort angekommen stellten wir mit Erschrecken fest, dass sich die Regel des „Platzmachens“ oder „das Fahrrad nicht auf der Strecke liegen lassens“ noch nicht überall herumgesprochen hat. An eine wirkliche Trainingsabfahrt war daher leider nicht zu denken.

Nachdem wir die restlichen Stages inspiziert hatten sind wir noch einmal an den Start zurück und konnten glücklicherweise noch eine ordentliche Abfahrt in Renntempo machen.

Pünktlich um 16 Uhr begann dann auch schon der Prolog, dieser ergänzt die Stages bei der Gesamtzeit und bestimmt die Startreihenfolge des Hauptrennens. Durch meine niedrige Startnummer 4 ging es für mich direkt nach den E-Bikern auf die Strecke – Ergebnis war der 6 Platz in der Pro Klasse – zufriedenstellend!

Am Sonntagmorgen ging es für mich in der 3. Startgruppe auf die Strecke.

Bei der 1. Stage, dem Single Trail des Bikeparks Winterberg, lief alles wie geplant, nur war ich der Meinung etwas zu stark auf Nummer sicher gegangen zu sein. Wir pedallierten entspannt durch Winterberg zum Start der 2. Stage. Ich freute mich riesig auf diese: Etwas treten im oberen Bereich, gefolgt von losen Kurven, sowie einem ca. 200m langen Sprint zum nächsten Trail-Einstieg, wo es dann nochmal schön technisch und schnell wurde.

Nun ja, im Training lief es wie geschmiert. Im Rennen nahm das Schicksal seinen Lauf….Der obere Teil passte super: Jede Kurve bekommen wie geplant, doch dann kam der M….! Auf dem ca. 200m langen Sprintabschnitt riss mir die Kette direkt in der ersten Kurbelumdrehung. Absolute Katastrophe und meine Stimmung im Keller, die Chance ein gutes Ergebnis einzufahren, vertan. But – that´s racing!


Nachdem ich das Desaster repariert hatte, machte ich mich auf den Weg zur 3. Stage. Hier lief es sehr gut , nach einigen Kurven im flachen und viel Treterei ging es etwas talwärts in weiteren Kurven und kurzen Sprints.

Unten angekommen füllte ich meine Trinkflasche auf und schnappte mir eine Banane. Danach ging es gestärkt weiter zur 4. Stage.Wieder viele Kurven, abbremsen, sprinten, abbremsen und wieder sprinten.

An der 5. Stage angekommen merkte ich schnell was mich erwarten würde.
Es war, eine alte Fourcross Strecke mit Steilkurven, großen Wellen und Tables… also Schalter auf Vollgas!
Ich versuchte so oft es ging zu treten und mich gleichzeitig so windschnittig wie möglich zu machen. Beim letzten Table entschied ich mich, während ich in der Luft war, kurzer Hand, noch ein paar Gänge hochzuschalten, um auch die letzten 20 Meter noch mit Vollgas durchsprinten zu können.

Die 6. Stage war von Ihrer Art ähnlich wie zuvor die 3. & 4. Stage. Viele enge Kurven und ein sehr kurzes Sichtfeld machten es hier zudem nicht leicht die optimale Linie zu erkennen.

Die darauffolgende 7. Stage war im ersten Teil sehr tretlastig und schlängelte sich später am Hang entlang in Richtung Ziel. Hier war die Markierung durch das Absperrband leider mehr als bescheiden, was im gesamten Fahrerfeld für Unruhen sorgte. „Biegt man nun rechts oder links auf dem Schotter ab“? war hier die Frage. Ärgerlich – solche Unklarheiten kosten einfach nur unnötig Zeit!

Nach einem weiteren knackigen Transfer zur 8. Stage ging es für mich auf die letzte Stage des Rennens.
Der Plan war: „Ich setze mich nicht hin, ich trete permanent“!

Und genau das tat ich.

Volle Konzentration – jetzt soll die letzte übrig gebliebene Power mobilisiert werden. Es ging los, eine Kurve nach der anderen durchfuhr ich wie auf Schienen. Meine Freundin und ein Freund standen am Streckenrand und feuerten mich an, „noch mal ALLES geben“ dachte ich mir und trat voller Motivation in die Pedale… und da passierte es… ich war in einer Kurve zu schnell… es trieb mich nur ein paar cm zu weit nach außen …und… ich konnte zur nächsten Kurve die optimale Linie nicht halten. Ich versuchte mich noch zu drehen und auszuweichen, prallte aber mit meiner rechten Schulter gegen einen Baum. Ich saß zwar immer noch auf dem Rad, verlor durch den Aufprall trotzdem sehr viel Schwung und damit Zeit.
Ich trat noch einmal an und sprintete die letzten 300m bis in Ziel.

Mit meiner Zeit von 12.26.88 erreichte ich immerhin Platz 10 der Pro-Klasse. 

Der Spruch „hätte… hätte Fahrradkette“ hat jetzt eine ganz neue Bedeutung für mich.

 

Nun freue ich mich auf das nächste Rennen in Roßbach – bis dahin Allen eine gute Zeit!

Ride On

Till