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25.03.18

Toskana — Per Bike in den Frühling

In Innsbruck ist nun schon seit Monaten Winter, wir haben den Schnee bei großen und kleinen Skitouren genossen. Doch nun ist es für uns Zeit dem Winter zu entfliehen und auf den Bikes im Frühling anzukommen. Daher fahren wir sechs Stunden südlich in die Toskana, wo Sonne, Meer und Dolce Vita auf uns warten.

Sonne, Meer und Dolce Vita.

PUNTA ALA

Unser erster Stopp ist das Punta Ala Trailcenter. Da sich Irene erkältet hat, erkunde ich zunächst die hoch gelobte Bandite Trail Area. Es wurde mir nicht zu viel versprochen! Auf den Trails nah am Meer, kann ich mich leicht orientieren und habe perfekte Trainingsbedingungen gefunden. Die Locals fahren hier den ganzen Winter und das merkt man, die abwechslungsreichen flowigen Strecken haben zwar einige Gegenanstiege, sind aber dafür in ausgezeichnetem Zustand. Ich jage mit breitem lächeln durch den Wald und kann mir spielerisch im auf und ab die letzten Reserven nehmen.

Nach zwei Tagen Cross Country Laps bei regnerischen Wetter, wird geshuttelt.

Für Montag und Dienstag haben wir einen Shuttle gebucht. Zunächst wollen wir die Trails am Colle de Neve im Hinterland unter die Lupe nehmen. Bibo unser Shuttlefahrer begrüßt uns gut gelaut, in seinem Pick Up geht es auf vom Winter gezeichneten Forststraßen nach oben. Die Auffahrt zieht sich ehrlicherweise etwas, wir werden mit frischen Trails belohnt, die wir scheinbar aus dem Winterschlaf wecken. So graben sich unsere Reifen mit Freude in den tiefen Untergrund. Unsere Favoriten sind hier, der 301, Trendite und Carbonai. Alle drei sind eher auf den sanften Seite, haben alle unterschiedliche Charaktere und warten immer wieder mit leichten Steinfeldern auf. Dabei muss man durch die clever angelegten Kurven nur selten die Bremsen betätigen. Weltklasse Spielterrain!

Der Trendite Trail lädt immer wieder zu Wallrides ein.

Nicht unerwähnt soll unsere kleine Tour von Tirli nach Castaglione dela Pescaia bleiben. Nach einem Vormittag mit dem Shuttle, wollen wir eine kleine Tour fahren. Wir starten von Tirli und finden leider nur eine relativ ungenießbare Abfahrt und einen alten Trail auf dem Weg Richtung Strand. Erst oberhalb von Castaglione kommt es zu einer sehr positiven Überraschung. Ein Kurvenfeuerwerk auf dem Natalino Trail. Daher empfehlen wir lieber mit dem Auto nach Castaglione zu fahren und von dort aus das Trailnetzwerk abfahren. Das Puntaalatrailcenter, das auch in Castaglione shuttelt, hilft sicher auch gern weiter!

MASSA MARITIMA

Ein weiteres Highlight wartet nördlich von Punta Ala auf. Ohne große Erwartung, aber mit den GPS – Tracks der European Enduro Series 2016 geht es für uns am Mittwoch dort hin. Es wird ein langer sonniger Tag, Stage 1 liegt fast noch im Stadtwald, bei den vielen Wegen fällt es schwer zu sich zu orientieren. Der nächste Trail ist der Canyon Trail, auch dieser viel befahrene Trail beeindruckt uns wenig. Die restlichen drei Stages am Monte Arenti sind hingegen eine Klasse für sich, vor allem den wie eine Murmelbahn angelegten Insoglio werden wir nicht so schnell vergessen, hier haben sich die Trailbauer selbst übetroffen.

Bildunterschrift: Der Beginn des Rock n’Roll Queen. Auch hier kann man durch clevere Lines die Bremsen oft ruhen lassen.

MONTE ARGENTARIO

Der auf einer Halbinsel liegende Monte Argentario ist unser nächstes Ziel. Eine im März selten befahrene Straße führt uns zu den Trails, wir genießen die Einsamkeit auf der leichten Steigung. Im dichten Nebel kommen wir oben an, von der uns angepriesenen Aussicht ist nichts zu sehen.

Wir freuen uns dennoch auf die Abfahrt, denn was vor uns auf dem Madonnina liegt, ist vor allem Speed. Immer wieder laden kleine kuppen auf einem langen Geradeausstück zum abziehen ein. Dann geht es plötzlich in den Urwald und mal wieder können die Trailbauer aus der Gegend zeigen, dass sie alles von ihrem Handwerk verstehen. Kurve für Kurve wird das Trailglück größer.

Die beiden anderen von uns gefahrenen Trail, Noviziato und Crocicchio, können da nicht ganz mithalten. Der Monte Argentario ist aber dennoch sicher einen Besuch wert.

Der dichte Wald lädt mit vielen Kurvenwechseln zum grinsen ein.

Die Trails sind relativ offen angelegt und lassen so die Linienwahl offen. Zum Glück!

Die Sonne lässt einen kleinen Ausblick vom Monte Argentario zu.

TALAMONE

Talamone ist eine idylisch gelegene Stadt mit Burg, Hafen und einem ein paar nicht zu unterschätzenden Trails. Von Freunden bekommen wir die Info, dass dort am Wochenende ein Enduro Rennen stattfinden soll. Wir beschließen zumindest das Training zu fahren und bei gutem Wetter unsere Heimreise auf den Sonntagnachmittag zu verschieben. Auf der ersten Stage dominiert Waldboden, immer wieder laden flache Abschnitte zum Beschleunigen ein. Stage zwei und drei starten mit grandioser Aussicht vom Punta del Corvo. Oben sind beide technisch ruppig und werden im Verlauf flüssiger. Wir haben heute ziemlich müde Beine und sind mehr als froh über Espresso und Kuchen in einer Bar am Hafen, das Rennen lassen wir Sausen und feiern das Ende unseres Trips noch mit einem Bad im Meer.

Abschluss eines fantastische Urlaubs. Ein Bad im Meer.

Weitere Infos zur Region

Reisezeit: Frühjahr und Herbst. Im Sommer wird es wohl zu heiß. Im März ist natürlich noch mit Regen zu rechnen.
Ansprechpartner: Punta Ala Trailcenter http://visitpuntaala.bike/en/home/